ANIMAL FARM – THEATER IM MENSCHENPARK

George Orwell prangert in Farm der Tiere (1945) die propagandistischen Manipulationen an, mit deren Hilfe das Schwein Napoleon – Stalin – die Errungenschaften der Revolution der Farmtiere gegen den Bauern Jones – den Zaren oder die kapitalistische Ordnung – an sich reißt, um einen tyrannischen Personenkult zu entfalten. Im kalten Krieg wurde das Buch oft als Parabel auf die menschliche Natur gelesen. Dabei sind es Farmtiere – vom Menschen gezüchtete Nutztiere – die die Revolution beginnen. Um dann in der Form der Schweine und Hunde genau diese zu verraten. Heute wird der Mensch selbst zum Objekt solcher Züchtungen und Optimierungen. Über Leistungssteigerungen, genetische Veränderungen, Auswahlverfahren entsteht der geschichtliche Horizont eines »Menschenparks« (Peter Sloterdijk), der den historischen Platz der Tierfarm einnimmt. Kann vor diesem Hintergrund des 21. Jahrhunderts Orwells »Farm der Tiere« mehr sein als ein vergangenes Märchen von der Revolution?

100 Jahre nach der Oktoberrevolution, die für Orwells Buch den historischen Hintergrund lieferte, machen sich sieben Spieler*innen auf die Spurensuche nach der »Farm der Tiere« in unserem heutigen Europa. In einem Menschenpark, einer Maßnahme zur Optimierung und Verbesserung der Menschen – besonders derjenigen, die einmal an die Idee der Revolution glauben konnten – setzen sie sich mit Orwells Text auseinander. Sie untersuchen, was das System des Menschenparks mit unseren Körpern, unseren Worten, unserer Anstrengung macht. Sie spielen Theater im Menschenpark und fragen, was sind die Animals, die Tiere heute?

Die Suche nach dem Inhalt ist auch eine Suche nach der Form, und so ist die Produktion ein ständiges Ringen zwischen Ausprobieren und Scheitern, ein fortwährendes Anfangen, ein andauerndes Versuchen – eine permanente Revolution.


 © Willi Filz
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Bildunterschrift 1
Bildunterschrift 2
Bildunterschrift 3

Deutschsprachige Premiere:
14. September 2017 / Triangel / St. Vith (B)

 

Französischsprachige Premiere:
19. Oktober 2018 / Triangel / St. Vith (B)


Eine Produktion des AGORA Theaters

 

Gefördert durch:

Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens
Province de Liège
Fédération Wallonie-Bruxelles
Stadt Sankt Vith

Regie

Felix Ensslin Daniela Scheuren

Spiel

Karen Bentfeld Galia De Backer Catharina Gadelha Joé Keil Roger Hilgers Eno Krojanker Daniela Scheuren

Choreografie

Catharina Gadelha

Szenografie

Céline Leuchter

Kostüm

Petra Kather

Technik

Joé Keil

Lichtdesign

Jasper Diekamp

Ton

Christopher Hafer

Grafikdesign

Nicolas Zupfer

Film

Ludwig Kuckartz

Produktionsassistenz

Judith Thelen

Regieassistenz

Judith Thelen

Dramaturgie

Mona Becker Sascha Wolters

Text

Felix Ensslin Mona Becker

Künstlerische Leitung AGORA

Kurt Pothen