Neun Häuser
- Eine Inszenierung, entstanden aus Geschichte und Erinnerungen Ostbelgiens
Die Geschichte existiert ausschließlich in der Geschichtsschreibung. Der Mensch handelt. Handlung an sich ist nicht sichtbar. Sie wird erst sichtbar, wenn wir sie beschreiben. Auf dem schmalen Grat von Erinnerung, Geschichte, Erzählung und Erfindung balanciert die Inszenierung von Simon Windisch und dem Ensemble der AGORA.
„Neun Häuser“ ist eine ortsspezifische theatrale Aktion, die sich mit der Region, den Fragen der Autonomie und mit der Vergangenheit Ostbelgiens auseinandersetzt. Sie nährt sich aus mehreren Quellen: über ein Jahr hinweg wurden Interviews mit Ostbelgier:innen geführt. Gefragt wurde nach Heimat und Herkunft. Was sind die Auswirkungen der gemeinschaftlichen Autonomie, der Bestrebungen von Politik und Kultur – auf das Leben in Ostbelgien? Aus welchem Blickwinkel schaut eine Person auf ihre Umgebung, die politische Entwicklung ihrer Zeit, die Welt?
Die Gespräche verbinden sich mit dem Ort St. Vith, an dem nach der Ardennenoffensive von 1944 noch neun Häuser standen. Angeblich. Denn auf der Suche nach dieser Faktizität wird sie immer unschärfer. Wer entscheidet, welches Haus noch steht? Was ist Fakt, was Erinnerung? Welche Geschichte erzählen wir? Und mit welcher Haltung?
Unser Bild vom Jetzt und Früher entsteht aus den Geschichten, die wir uns erzählen. Wahr, falsch, widersprüchlich, banal und bedeutsam, so wie wir eben.
- Premieren
24. Oktober 2023 / St. Vith (B)
Eine Produktion des AGORA Theaters
In besonderer Zusammenarbeit mit:
Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens
Gefördert durch:
Provinz Lüttich
Fédération Wallonie-Bruxelles
Stadtgemeinde St.Vith
Dank an:
Rose Marie Kirsch-Thommessen und Heinz Kirsch
Cäcilia Heinen
Sarah Dederichs und Alexandra Cunibert
Agnes Dhur
Claudia Kohnen
Jacqueline und Hubert Paquet
Carl und Claus Schulzen
Tatjana Corman und das Ministerium der DG, Abteilung Denkmalschutz
Olivia Langdon und Vitus Sproten und das Belgische Staatsarchiv
Stephan Reuter und das Bevölkerungsamt
Besonderer Dank geht an Klaus-Dieter Klauser und den Geschichts- und Museumsverein Zwischen Venn und Schneifel (ZVS)
- ENSEMBLE