Kaffee mit Zucker?

Diese Montage der Mittel und Materialien stellt bewegend die Fragen nach Identität und Zugehörigkeit. Historische Verflechtungen und aktuelle politische Themen werden mitreißend präsentiert.


„Laia RiCa hat eine Lecture-Material-Performance entwickelt, die auf vielen unterschiedlichen Ebenen das Thema deutscher Einwanderung in Mittelamerika und ihrer kolonialen Nachwirkung verhandelt. Livemusik und -gesang, dokumentarischer Text, Video, Sound- und Lichtdesign, Tanz und der performative Umgang mit ihrem Material: Kaffee und Zucker. Aus Kaffeepulver formen sie einen Kontinent, aus Zucker wird Zuckerwatte und die Maske des weißen Mannes. Schicht für Schicht wird globale Geschichte freigelegt. Material, mit dem wir täglich zu tun haben, wird zur politischen Angelegenheit. Das gesamte Team schreibt sich in „Kaffee mit Zucker?“ biografisch in den Abend ein. Geschichten überlagern sich und kollidieren auf verschiedenen Projektionsflächen. Der intensive Abend hat einen ganz eigenen Rhythmus, der sich aus dem permanenten Wechsel der Medien ergibt. Das ist technisch hervorragend gearbeitet und wirkt lange nach.“  

(Jurybegründung des Fritz-Wortelmann-Preises) 


Datum + Uhrzeit: 28/10/2023 um 20 Uhr
Alter: ab 12 Jahren

Dauer: 60 Minuten
Sprache: Deutsch
Ort: Großer Saal 

Eintrittspreis: Standardpreis: 15 € / Ermäßigt: 12 € / Jugendliche (12-18): 6 € 
Kartenreservierung: ticket@agora-theater.net 

Die Künstlerin Laia Ribera Cañénguez ist in El Salvador und Deutschland aufgewachsen. Ihre Theater-Ausbildung machte sie am Physical Theatre in Barcelona (Lecoq) und einen Master in Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin. Außerdem hat sie noch Übersetzung und Dolmetschen sowie einen Master in Gender Studies an der Universidad de Barcelona abgeschlossen. In der deutschen Schule in San Salvador konnte sie selbst erleben, wie nachhaltig der koloniale Habitus bis in die Gegenwart hineinreicht. Diese biographische Erfahrung bringt sie in das Stück genauso ein wie ihre Expertise im Dazwischensein: Das Ringen mit zwei Welten, der konstante Verdacht auf Verrat von “Wurzeln”, das Hinterfragen von Minderwertigkeits- und Überlegenheitsgefühlen und die offene Frage, was man mit dem Wissen um globale Ungerechtigkeit anfängt.

Künstlerische Leitung, Text und Spiel: Laia RiCa 
Dramaturgie und Außenblick: Antonio Cerezo 
Musik (Live Performance): Yahima Piedra Córdova 
Live-Video: Daniela del Pomar 
Künstlerische Mitarbeit: Leicy Valenzuela 
Bühnenbild: Marian Nketiah 
Lichtdesign: Vanessa Farfán 
Dramaturgische Beratung: Ruschka Steininger 
Produktionsassistenz: Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti 


Kooperationspartner:

ArsVitha
Theater Starter