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28.06.2021
Jetztland oder die Klauberinnen

für alle ab 15 Jahren 

 

Neutral-Moresnet. Ein Miniland ohne echte Staatlichkeit, das erstaunlicherweise trotzdem hundert Jahre Bestand hatte. Der Grund: Die Zinkvorkommen vor Ort. Heute nutzt die Lokalpolitik die Geschichte der Neutralität als wesentlichen Bestandteil ihrer Tourismus Kampagnen. 


Fünf Frauen treffen hier aufeinander. Ihr Interesse gilt einer Gruppe von Frauen, über deren Leben in den Archiven beinahe nichts zu finden ist: Die Klauberinnen. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Erzvorkommen vor Ort zur Neige gingen, waren sie damit beauftragt, aus dem Aushub der Vergangenheit die letzten brauchbaren Erzstücke zur Zinkgewinnung herauszuklauben. Auch die fünf Frauen klauben Bruchstücke zusammen, Fragmente der Geschichten von Hebammen, Kaufkindern, von Prostituierten und von Arbeiterinnen. Sie versuchen Ungehörtes und Nichtgeschriebenes zur Erscheinung zu bringen. Schreiben sie Geschichte? Sammeln sie Erinnerungen? Bei ihrer Recherche verändert sich auch ihre Beziehung und sie entdecken vergangene Verbindungen zwischen sich - oder entwickeln neue.

Das Jetztland ist der Raum zwischen Geschichte und Erinnerung, die verwischte Stelle von dem "Wie es gewesen sein wird" oder "Wie es hätte gewesen sein können". Hier werden die Spuren der Klauberinnen zu Bruchstücken. Bruchstücke, die sich als Ansporn und Stachel in der Identität der Frauen im Jetzt spürbar auswirken. In dieser Verwandlung wohnt der Ansatz einer utopischen Kraft.  

 

Deutschsprachige Premiere:

21. - 23. Oktober 2021 / Triangel / St. Vith (B)  

28.06.2021
Fotos
© Inês Heinen 
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28.06.2021
28.06.2021
Besetzung

Regie: Felix Ensslin

Spiel: Karen Bentfeld, Galia De Backer, Ninon Perez, Anna Robic, Annika Serong

Musik: Wellington Barros

Szenografie: Cordula Körber 

Choreografie: Catharina Gadelha  

Kostüme: Petra Kather  

Lichtdesign: Jasper Diekamp

Ton: Clemens Hörlbacher

Theaterpädagogische Begleitung: Jakob Bertram 

Grafikdesign: Nicolas Zupfer

Produktionsassistenz: Marie Dolders  

Regieassistenz: Mira Simon

Dramaturgie: Mira Simon 

Leitung Autobiographische Methode: Kurt Pothen  

Künstlerische Leitung AGORA: Catharina Gadelha & Ania Michaelis   

 

Eine Produktion des AGORA Theaters  

 

In Koproduktion mit

Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens

Centre Culturel de Welkenraedt  

 

In Kooperation mit

Chudoscnik Sunergia Eupen
KultKom Eupen
Gemeinde Kelmis
Museum Vieille Montagne Kelmis

 

Mit freundlicher Unterstützung von 

Goethe Institut Brüssel   


Gefördert durch

Provinz Lüttich
Fédération Wallonie-Bruxelles

 

Vertrieb: Karen Bentfeld

 

28.06.2021
Pressestimmen

Eine Geschichte des Aufwachens

»Eine fulminante Premiere feierte 'Jetztland oder die Klauberinnen' im Triangel in St. Vith. In 90 Minuten ging es in Fragmenten durch das Werden und Sein des Zwergstaates Neutral-Moresnet und über die Vergessenen der Geschichte. [...] Die Kraft des Stückes lebt vor allem von den Spielerinnen, die sich mit enormer Körperbeherrschung und Spielfreude in das Geschehen stürzen. Es sind auch die permanenten Rollenwechsel, die dieses ausgesprochen expressive Spiel ausmachen. [...] Auch der Humor ist es, der das Publikum in seinen Bann zieht. Es ist meist ein ausgesprochen subtiler Humor, der sich durch das Stück zieht, auch, wenn es Einzelszenen gibt, wo auch einmal das Absurde und die Comedy ihr Recht einfordern. [...] Das Neutral-Moresnet Ensslins und der Spielerinnen, das Stück ist Gemeinschaftsarbeit, ist mehr als nur eine 3,4 Quadratkilometer große Fußnote der Geschichte, sondern eine Aufforderung, die Vergessenen - hier die Frauen - wieder ins Licht zu holen.« (Grenz-Echo, 23.10.2022)

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