von Felix Ensslin mit Daniela Scheuren & Mona Becker
Eine Auseinandersetzung des Ensembles mit George Orwells Farm der Tiere für alle ab 16 Jahren
George Orwell prangert in Farm der Tiere (1945) die propagandistischen Manipulationen an, mit deren Hilfe das Schwein Napoleon - Stalin - die Errungenschaften der Revolution der Farmtiere gegen den Bauern Jones - den Zaren oder die kapitalistische Ordnung - an sich reißt, um einen tyrannischen Personenkult zu entfalten. Im kalten Krieg wurde das Buch oft als Parabel auf die menschliche Natur gelesen. Dabei sind es Farmtiere - vom Menschen gezüchtete Nutztiere - die die Revolution beginnen, um dann in der Form der Schweine und Hunde genau diese zu verraten. Heute wird der Mensch selbst zum Objekt solcher Züchtungen und Optimierungen. Über Leistungssteigerungen, genetische Veränderungen, Auswahlverfahren entsteht der geschichtliche Horizont eines „Menschenparks" (Peter Sloterdijk), der den historischen Platz der Tierfarm einnimmt. Kann vor diesem Hintergrund des 21. Jahrhunderts Orwells Farm der Tiere mehr sein als ein vergangenes Märchen von der Revolution?
100 Jahre nach der Oktoberrevolution, die für Orwells Buch den historischen Hintergrund lieferte, machen sich sieben Spieler:innen auf die Spurensuche nach der Farm der Tiere in unserem heutigen Europa. In einem Menschenpark, einer Maßnahme zur Optimierung und Verbesserung der Menschen - besonders derjenigen, die einmal an die Idee der Revolution glauben konnten - setzen sie sich mit Orwells Text auseinander. Sie untersuchen, was das System des Menschenparks mit unseren Körpern, unseren Worten, unserer Anstrengung macht. Sie spielen Theater im Menschenpark und fragen, was sind die Animals, die Tiere heute?
Die Suche nach dem Inhalt ist auch eine Suche nach der Form, und so ist die Produktion ein ständiges Ringen zwischen Ausprobieren und Scheitern, ein fortwährendes Anfangen, ein andauerndes Versuchen - eine permanente Revolution.
Deutschsprachige Premiere:
14. September 2017, Triangel St. Vith
Deutschlandpremiere:
25. Januar 2018, FFT Düsseldorf
Französischsprachige Premiere:
19. Oktober 2018, Triangel St. Vith (im Rahmen des TheaterFestes)
Regie: Felix Ensslin & Daniela Scheuren
Spiel: Karen Bentfeld, Galia De Backer, Catharina Gadelha, Roger Hilgers, Joé Keil, Eno Krojanker,
Daniela Scheuren
Musik: Wellington Barros
Szenografie: Céline Leuchter
Kostüm: Petra Kather
Technik: Joé Keil
Lichtdesign: Jasper Diekamp
Ton: Christopher Hafer
Film: Ludwig Kuckartz
Grafikdesign: Nicolas Zupfer
Produktionsleitung: Judith Thelen
Regieassistenz: Judith Thelen
Choreografie: Catharina Gadelha
Dramaturgie: Mona Becker, Sascha Wolters
Text: Mona Becker, Felix Ensslin
Künstlerische Leitung AGORA: Kurt Pothen
Kathrin Tiedemann im Gespräch mit Felix Ensslin und dem Philosophen Guillaume Paoli
im FFT Düsseldorf (Januar 2018)
- "Selbst ein bisschen Animal Farm" (GrenzEcho, 31.07.17)
- "Eine permanente Revolution" (GrenzEcho, 14.09.17)
- "Blick in einen klugen Kopf" (GrenzEcho, 18.09.17)
- "Quand le théâtre contemporain revisite la révolution" (revues.be, 12.17)
- "Rätsel aus dem Menschenpark" (theater:pur, 25.01.18)
- "Nur im Spiel ereignet sich die Freiheit" (Westdeutsche Zeitung, 25.01.18)
- "Die Kunst des Diebstahls" (nachtkritik.de, 26.01.18)
- "Rauch und Randale" (Theater der Zeit, 05.18)
- "Animal Farm überzeugt Kritiker" (GrenzEcho, 3.05.18)
- "Die Spritze, das Mikro und die RAF" (Stuttgarter Zeitung, 18.06.18)
- "Hund fürs Grobe in der Maßnahme" (online merker, 21.06.18)
- "Wie ein Phönix aus der Asche" (GrenzEcho, 25.06.18)
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