Bild für Bild entsteht ein Kaleidoskop menschlicher Befindlichkeiten, Beziehungen und Lebensphasen - zum Piepen komisch, poetisch, schrill, traurig... Alle zentralen Themen des Älterwerdens werden von der fröhlichen Vogelgesellschaft thematisiert. [...] Regisseur Kurt Pothen und seine Schauspieler treffen jeden Ton auf der menschlichen Gefühlsskala. Alle sind hervorragende Clowns, alle Figuren sind mit ihren Macken und Eigenarten liebevoll gezeichnet. [...] Jugendlichen und Erwachsenen bietet das preisgekrönte Stück aus Belgien jedoch viel Denk- und Diskussionsstoff für ein respektvolles Miteinander.
Recklinghauser Zeitung, 20.06.2016
AGORA als Erfolgsgarant und sein "L'Harmonie de la Gent à Plumes" werden die Lehrer und Veranstalter gewiss ihre Schützlinge (ab 13 Jahre) verwöhnen können. [...] Eine Mischung aus ornithologischem Vortrag und Dorfkirmes, eine Darbietung, die fesselnde philosophische Fragen aufwirft. [...] Wir gurren vor Freude, selbst wenn der Text von Jean Lambert ans Leder unseres Menschseins geht: Wer sich entscheidet, Leben zu geben, muss mit viel Aufopferung rechnen und mit dem vielen Verzicht, der die Beziehung Eltern-Kinder bestimmt. Gewaltig!
Le Soir, Catherine Makereel, 24.08.2015
Das Nest. Genau darum geht es in der "Harmonie de la Gent à Plumes", dieses festliche, bewegungsstarke, ganzheitliche, gewagte und aussagekräftige Theater, mit dem gescheiten, (doppel)sinnigen Text voller Metaphern von... Jean Lambert, ein bekannter Name im Bereich Jugendtheater.
La Libre Belgique, Laurence Bertels, 24.08.2015
Der Text von Jean Lambert ist köstlich. Die Schauspieler dynamisch und skurril. Jeder verkörpert im Einzelnen genau nachgeahmte Charaktere, mit ihren Macken und Ticks, ihren fixen Ideen und Widersprüchen. Jeder ist auch Musiker und kann mehrere Instrumente spielen, wie die besten Clowns. Die Kollektivarbeit erweist sich als sehr wirksam, sowohl in der Besetzung der Spielfläche als auch dank der Vielfalt der Einzel-, Zweier-, Dreier- und Gruppenmomente, die sich alle wie im Kaleidoskop artikulieren. Und Ideen gibt es in Hülle und Fülle.
Rue du Théâtre, Michel Voiturier, 30.08.2015
"Schräge Vögel, aus dem Menschenleben gegriffen"
[...] Mit viel Musik und fröhlichem A-cappella-Gesang, Tanz und vor allen Dingen Humor führen sie das Publikum durch das Familienleben der Vögel, quasi von der Balz über das Ei bis zum Flüggewerden, dem Auszug aus dem Nest. [...]
Viele zentrale Themen des Menschseins werden dabei angesprochen: die Mühen des Elternseins, die Müdigkeit, die junge Eltern bei der Versorgung ihres Nachwuchses kennen, Rivalitäten und das Zuspielen von Verantwortungen zwischen Mann und Frau. Das Publikum nimmt stets aktiv teil, auch Einfluss auf das Geschehen. Nicht nur die Familienstruktur, auch Themen, die darüber hinaus gehen, wie Migration und die ungleiche Verteilung von Chancen auf der Welt werden mithilfe des Bildes der Vögel und Humor so präsentiert, dass sich vor allem das Zielpublikum angesprochen fühlen dürfte.
Der anhaltende und anerkennende Schlussapplaus, den das Publikum am späten Donnerstag nach der Uraufführung spendete, dürfte vor allem der Faszination geschuldet sein, die eine „große" Ensemble-Produktion, dazu noch mit Live-Musik und mit einer derart ansprechenden Ästhetik auf das Publikum ausübt.
Hinzu kommen die einzelnen Figuren, die in ihren äußeren und charakterlichen Eigenheiten so herausgearbeitet wurden, dass man sie einfach mögen muss, jeden auf seine Art.
GrenzEcho, Petra Förster, 13.09.2014
„Ein Stück über das Erwachsenwerden"
Die jüngste Produktion des Agora Theaters handelt von zwischenmenschlichen Beziehungen, Familienbande und im weitesten Sinne um das Erwachsenwerden, seinen eigenen Weg im Leben finden. [...]
Eine Szene gleich zu Beginn des Stückes hat mich besonders berührt. [...] In dieser Szene erkennt man, dass sich die Vögel [...] gegenseitig übertreffen wollen. Ein Bild, das man auf unsere heutige Gesellschaft übertragen kann, in der auch ein ewiger Konkurrenzkampf besteht. [...]
Und auch wenn nach dem Stück noch einige Fragen offen geblieben sind, finde ich, dass die Inszenierung Inhalte behandelt, die besonders uns junge Leute früher oder später auch angehen, und es nicht schlecht ist, sich Gedanken darüber zu machen.
Melanie Terren, Projektteilnehmerin „Kulturjournalismus" TheaterFest 2014