Dieser Raum ist durchzogen von sprachlichen, kulturellen, institutionellen und geographischen Grenzen. Das spüren wir im Theater vielleicht stärker als anderswo, da unser Verhältnis zur Sprache so sensibel ist. Wo die Betonung zur Nuance wird, das Licht zum Halbschatten, die Bewegung zur Geste, betreten wir den Raum des Theaters. Je feiner und genauer wir diesen Raum erforschen, ihn durchschreiten, desto sicherer können wir ihn gemeinsam gestalten, im disparaten Zusammenhang der Groβregion bestehen und ihn künstlerisch spürbar machen.
Was uns zusammenführt, ist eine gemeinsame Lage an den Grenzen. Ebenso wie Saarbrücken am Rande des deutschen Kulturraumes liegt, so liegt Thionville am Rande des Gravitationszentrums der französischen Kultur. Liège, Eupen und St.Vith liegen in einem kulturellen Bezugsrahmen dicht am niederländischen, flämischen und deutschen Kulturraum mit denkbar subtilen Binnendifferenzierungen im Kontext Belgiens. Luxemburg liegt zwischen den Grenzen und zeichnet sich durch ein gleichberechtigtes Nebeneinander von Sprachen aus.
Gemeinsam möchten wir das Theater im Herzen der Groβregion verankern und unsere vielschichtige und überaus reiche Theaterkultur zwischen unterschiedlichen Bühnentraditionen dem Publikum zeigen. Mit TOTAL THEATRE gilt es für uns, die Tür zu den Nachbarn aufzustoßen und unsere jeweiligen Arbeitsmethoden zusammenzuführen; so möchten wir neue Theaterformen gestalten, verwurzelt in jener wechselhaften, multikulturellen und mehrsprachigen Realität, in der die Menschen unserer Region leben.
- Saarländische Staatstheater Saarbrücken (D),
- NEST- Centre Dramatique National de Thionville, Lorraine (F),
- Théâtre de Liège (B),
- Chudoscnik Sunergia aus Eupen (B) und
- AGORA Theater aus St. Vith (B).
- Das Theater Trier (D) nimmt als strategischer Partner an dem Projekt teil.
Studio Großregion eröffnet jungen Künstlern einen Raum für Experiment und Recherche und ist als internationales Laboratorium des zeitgenössischen Theaterschaffens konzipiert. In dieser Saison werden Caspar Langhoff, Catherine Umbdenstock und die Compagnie Pardès Rimonim während zwei Wochen von einem Partnertheater aufgenommen, um ein Modell für eine künftige Produktion zu entwickeln.
Die Irokesen ist ein Wettbewerb für Klassen der Oberstufe aus der
Großregion und wird von einem Autor und einem Regisseur betreut.
Ausgewählte Texte werden unter professionellen Bedingungen inszeniert
und in den Partnertheatern zur Aufführung gebracht. Dieses
Jahr steht der Wettbewerb unter dem Motto Helden.
Connexions verfolgt das Ziel, ein programmatisches Netzwerk zu
bilden. Zwei internationale Produktionen werden gemeinsam ausgewählt
und als Gastspiele in die Großregion eingeladen. 2013 ist die
Wahl auf Phèdre von Yannis Ritsos gefallen, inszeniert von Marianne
Pousseur und Enrico Bagnoli.
Transit unternimmt einen ersten Schritt in Richtung einer grenzüberschreitenden
Produktionsstruktur. Die Performance (in)VISIBLE
wird von allen beteiligten Theatern koproduziert und ist die erste
Auflage dieses Versuchs. Die Performancekünstler Angie Hiesl und
Roland Kaiser werden Transit als ein reisendes Konzept entwickeln,
das an mehreren Orten der Großregion Station macht.
La Volante bietet jungen Regisseuren, Dramaturgen und Bühnenbildnern
die Möglichkeit, an unterschiedlichen Produktionen der
Partnertheater mitzuarbeiten und dabei interkulturelle Kompetenzen
zu entwickeln. Dieses Jahr wird die lothringische Regisseurin
Nadège Coste an dem Programm teilnehmen.
Das TotalTheaterTreffen (TTT), das erste interregionale Theatertreffen
in Europa, wird zum ersten Mal im November 2014 in
Luxemburg und Thionville stattfinden. Geplant als Biennale versteht
TTT sich als Schaufenster von Produktionen aus der Großregion. Es
soll ein repräsentativer Ort der Begegnung zwischen Künstlern und
Publikum geschaffen werden.
Bühne Großregion: Viermal pro Jahr bieten die Festivals der deutschsprachigen
Gemeinschaft Belgiens der Großregion einen besonderen
Platz in ihren Programmen: das TheaterFest in St. Vith (Bühnenkunst),
das Festival fiGUMA (Figurentheater), HAAste Töne?!
(Straßentheater) und scenario (Bühnenkunst) in Eupen.
EU-gefördertes Programm - Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
Die Europäische Union investiert in Ihre Zukunft.